Behindertenhelfer warnen vor weiteren Einsparungen

Behindertenhelfer warnen vor weiteren Einsparungen

Oberösterreichs Sozialunternehmen mit 7500 Mitarbeitern und 59.000 betreuten Menschen mit Behinderung schlagen Alarm, weil das Land Oberösterreich ihnen weitere Einsparungen aufbürde. Leistungseinschränkungen sowie das Nichteingehenkönnen auf altersbedingt steigenden Hilfebedarf seien die Folge.

2015 haben sich die Sozialunternehmen zähneknirschend gegenüber der Landespolitik verpflichtet, bis Jahresende 2019 insgesamt 25 Millionen Euro strukturell und nachhaltig einzusparen, was gegenüber dem Stand von 2010 ein Minus von 11 Prozent darstelle.

Noch mehr Budgetkürzung
Nun kommen bis 2023 weitere geplante Kürzungen von 6,6 Millionen Euro (für das bestehende Leistungsspektrum) und im Raum stehende noch mindestens 4,3 Millionen € (für nicht abgegoltenen höheren Hilfsbedarf) dazu, was die Jahresbudgetkürzung von 11 auf 15 Prozent hinauftreibe.

Weniger Leistung, weniger Qualität
Damit komme bei Menschen mit Beeinträchtigung seit Jahren und dann auch noch verstärkt in Zukunft immer weniger Geld an. „Und damit auch weniger Leistung und weniger Qualität“, zeigen Gernot Koren, Sprecher der Interessenvertretung der Sozialunternehmen und Geschäftsführer  von pro mente OÖ  sowie die Geschäftsführer  Christian Cakl, (EXIT-sozial), Silvia Kunz, (FAB) und Gerhard Breitenberger,  (Diakoniewerk OÖ) auf.

Warm, satt, sauber, das reicht nicht
Doch der damit verbundene Rückzug auf das Prinzip „Warm, satt, sauber“ reiche nicht aus, um das gesetzlich verankerte Recht der Menschen mit Beeinträchtigungen auf Chancengleichheit zu wahren. Aber nicht nur die Behinderten trifft es, auch die Belastung der Mitarbeiter der Sozialunternehmen steige zunehmend.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung